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Wer ist verantwortlich für die Sicherung der Ladung im LKW?

Ladungssicherung im LKW

Der Spediteur, der Verlader oder der Fahrer? Und was sind die wichtigsten Punkte bei der Ladungssicherung?

Warum legen wir Wert auf die Ladungssicherung?

Es geht vor allem darum, die auf dem Fahrzeug verbleibende Ware so abzusichern, dass weder die Ware beschädigt wird, noch eine Person zu Schaden kommt.

Laut GDV ist jeder fünfte Unfall im LKW-Verkehr ein „Unfall durch verlorene Ladung“.

Durch schlecht gesicherte Ladung kommt es auf deutschen Straßen jährlich zu etwa 1.600 schweren Unfällen und daraus resultierend zu Kosten im dreistelligen Millionenbereich. Wie können wir uns davor schützen? Ausschlaggebend ist hierbei die Rolle des Verladers. Angenommen der Fahrer kommt an der Beladestelle mit einem unpassenden Fahrzeug an, einem defekten Fahrzeug oder ohne Zurrgurte. Trotzdem wird die Ware aufgeladen und trifft später beschädigt beim Kunden ein. Jede Kundenbeschwerde ist äußerst ungünstig fürs Geschäft und sicherlich ebenfalls nicht, was der Verlader sich wünscht. Wenn dabei Menschenleben auf dem Spiel stehen, ist es eine Katastrophe. Nehmen wir als Beispiel ungesicherten Papierrollen, von denen eine einzige Rolle mehrere Tonnen wiegen kann. Muss der Fahrer dann eine Vollbremsung machen, können diese Rolle oder auch jedwede anderen Güter durch die Fliehkraft ins Rollen kommen und auf die Straße geraten oder nach vorne katapultiert werden, was fatale Folgen haben kann.

Hier hätte man den Verlader anweisen müssen, Antirutschmatten und Gurte zu benutzen, um die Sicherung der Ladung zu gewährleisten. Der Spediteur oder der Auftragnehmer gewährleisten diese Voraussetzung, andernfalls wird der Auftrag nicht erteilt.

Existieren solche Art von Anweisungen und wenn ja, wer ist für deren Überprüfung zuständig?

Ein Mangel an Informationen führt bei Verladern oder Kunden aus Industrie und Handel zu Unwissenheit über ihre Verantwortung. In der chemischen Industrie werden wiederum die Regeln fast perfekt eingehalten. Die hier geltenden Vorschriften müssen akribisch genau eingehalten werden, bevor der LKW die Ladestelle verlässt.

Wo kann ich Informationen zur korrekten Ladungssicherung erhalten?

Entsprechende Broschüren erhält man über den Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL), die Berufsgenossenschaft Verkehrswirtschaft Post-Logistik Telekommunikation (BG Verkehr) oder den Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) Dort kann man sich auch über die Transport- und Logistik-Verbände informieren.

Der Fahrer gefährdet sich durch nicht korrekt abgesicherte Ware zunächst einmal selbst. Das sollte ihm jederzeit bewusst sein. Die Ware befindet sich direkt hinter ihm und kann bei einer Vollbremsung nach vorne fliegen und ihn zuerst treffen. Im Nachgang gefährdet die Situation auch Unbeteiligte, wenn zum Beispiel Ware auf die Fahrbahn oder andere Fahrzeuge geschleudert wird. Ist das dem Fahrer bewusst, wird er sich stärker bemühen, die Ladung entsprechend ordentlich abzusichern. Die Lücke zwischen Fahrraum und Ware sollte immer abgesichert werden. Diese Information ist ein Muss in allen Schulungen.

Es ist ebenfalls möglich, dass Transportschäden auf nicht ordnungsgemäße Verpackung zurückzuführen sind. Als Beispiel können wir Paletten benutzen, deren darauf befestigte Ware nicht die ganze Palette ausfüllt. Das ist der Fall, wenn die Wickelfolie zu locker an den Kartonagen befestigt ist. Oder wenn sich bei einer Vollbremsung die Ladung auf den Paletten zusammenschiebt, obwohl die Paletten selbst dicht an dicht stehen. Handelt es hierbei um Kunststoffkanister, können diese deformiert werden, der Verschluss durch den Druck abspringen und Flüssigkeit wie zum z.B. Chemikalien oder anderes Gefahrgut auslaufen.

4 Grundregeln für die Ladungssicherung

  1. Nach vorne sollte man sich den Spalt durch eine Stirnwand, Kopfschlinge und/ oder Paletten verbauen und die Reibung durch geeignete Antirutsch-Matten erhöhen.
  2. Eine Antikipp-Sicherung ist bei Ladungen, die umkippen können von Nöten wie z. B. stehende Papierrollen. Kantengleiter und spezielle Zurrmittel helfen hier, das Kippen zu verhindern.
  3. Auf die Reinheit der Ladefläche muss geachtet werden. Das Beispiel einer Granulat-Ladung macht das deutlich: Wird der Sack beschädigt, fällt das Granulat auf die Ladefläche und die darauffolgende Ladung wird daraufgestellt, was den Untergrund sozusagen zu einem Kugellager macht. Fazit: die Ladefläche sollte vor jedem Transport abgefegt werden.
  4. Ganz wichtig ist auch die Kommunikation zwischen dem Auftraggeber und dem Auftragnehmer: Wenn für den Logistiker klar ist, welche Sicherungsmittel er benötigt, kann er dafür sorgen, dass diese mitgebracht werden. Der Verlader ist derjenige, der dies anweisen sollte.
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